Amundi ETF – Flussanalyse: Europäische ETF-Anleger erlagen der Furcht, die Rallye am US-Aktienmarkt zu verpassen, und investierten stark in diese Anlageklasse.
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Analyse der ETF-Mittelzuflüsse Daten per 30. September 2025
Thomas Wiedenmann, Head of Amundi ETF, Indexing & Smart Beta – Deutschland, Österreich und Osteuropa ( Photo @SLAVICA)
– Im dritten Quartal übertraf die Nachfrage nach US-Aktien-ETFs mit einem Nettozufluss von 20,3 Mrd. Euro die aller anderen Regionen.
-Im September beschleunigte sich die Umschichtung in US-Aktien-ETFs.
– Im September machten hochverzinsliche Anleihe-ETFs ein Viertel der gesamten Zuflüsse in Anleihe-ETFs aus.
Zuflüsse in europäische UCITS-ETFs
US-Aktien-ETFs führten die Absatzliste im dritten Quartal an und erzielten einen Nettomittelzufluss von 20,3 Mrd. Euro. Im September investierten Anleger 9,5 Mrd. Euro in US-Aktien-ETFs.
Die Umschichtung in US-Aktien-ETFs im September war Teil eines allgemeinen Trends, bei dem Anleger in Risiko-Anlagen investierten, wobei sich die Neugelder bei Aktien-ETFs auf 31,4 Mrd. Euro summierten. Im Vergleich dazu flossen Anleihe-ETFs nur 4,1 Mrd. Euro zu.
Im Anleihebereich investierten Anleger im September 1,1 Mrd. Euro in ETFs auf Hochzinsanleihen. Im dritten Quartal führten ETFs auf Investment-Grade-Unternehmensanleihen mit Zuflüssen von 6,3 Mrd. Euro die Absatzliste an. Anleger investierten im Monatsverlauf außerdem 1,1 Mrd. Euro in Staatsanleihe-ETFs. Während der letzten drei Monate summierten sich die ETF-Zuflüsse für diese Anlageklasse auf 2,6 Mrd. Euro. Dies entspricht rund einem Drittel der ETF-Zuflüsse auf Investment-Grade-Unternehmensanleihen.
Aktien-ETFs: Produkte auf US-Aktien geben den Ton an
ETFs auf US-Aktien erlebten im September einen Aufschwung, wobei sich Anleger stark für breit diversifizierte Marktindizes wie den S&P 500 entschieden. ETFs auf globale Indizes waren die zweitbeliebteste Strategie und verzeichneten im letzten Monat einen Zuwachs von 7 Mrd. Euro und im Quartal eines von 18,8 Mrd. Euro.
Seit Jahresbeginn liegen jedoch ETFs auf europäische Aktien mit Nettomittelzuflüssen von 53,4 Mrd. Euro weiterhin vor denen auf globale (47,7 Mrd. Euro), All-Country- (32,3 Mrd. Euro) und US-Aktien-Indizes (29,5 Mrd. Euro).
Das Interesse an breiten Aktienallokationen in Schwellenländern hat in den letzten Monaten ebenfalls zugenommen. Die Nettoneugelder für ETFs auf Schwellenländer-Aktien belief sich im letzten Monat auf 4,9 Mrd. Euro und im dritten Quartal auf 9,2 Mrd. Euro. Dieses erneute Interesse an Schwellenländern wird durch einen schwächeren US-Dollar und die Pläne der US-Notenbank, ihre Leitzinssenkungen fortzusetzen, angetrieben. Dies ermöglicht es den Zentralbanken der Schwellenländer, die Zinsen zu senken, während viele dieser Volkswirtschaften zudem von einer fiskalischen Unterstützung profitieren.
Bei ETFs auf bestimmte Themen und Branchen setzten ETFs auf den Verteidigungssektor ihre Dynamik fort (+474 Mio. Euro). Der Gesamtwert der Zuflüsse für das dritte Quartal summierte sich auf 1,5 Mrd. Euro und die für das laufende Jahr auf 8,9 Mrd. Euro. Die Zuflüsse sind weitgehend auf die Verpflichtung Europas zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben zurückzuführen. Die Allokationen erfolgen hauptsächlich in dieser Region.
Bei den Branchen legten ETFs mit Fokus auf Finanzwerte im September um 3 Mrd. Euro zu. Im dritten Quartal waren es 3,9 Mrd. Euro. Der Schwerpunkt lag dabei auf globalen und europäischen Finanzwerten.
Im Bereich der Smart-Beta-ETFs waren im vergangenen Monat Income-Strategien besonders gefragt (+964 Mio. Euro). Im dritten Quartal summierten sich die Zuflüsse auf 2,3 Mrd. Euro. Anleger setzten mit diesen Produkten Diversifizierungsstrategien um, mit denen sie ihren Fokus auf Wachstumsaktien in ihren US-Aktienallokation ausgleichen wollen.
Das Interesse an ESG-Aktien-ETFs lebte wieder auf, sodass diese Produkte im September um 6,5 Mrd. Euro zulegten und die Dreimonats-Zuflüsse auf 12,7 Mrd. Euro stieg. Dies war jedoch nur ein geringer Anteil der gesamten ETF-Aktienallokation.
Anleihe-ETFs: Hochzinsanleihen und Schwellenländer im Anlegerfokus
Die Nachfrage nach ETFs auf Hochzinsanleihen richtete sich sowohl auf Euro- als auch auf US-Dollar denominierte Schuldtitel. Die Nachfrage wurde durch die nachsichtige Haltung von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Ölsektor getrieben, der den größten Teil der Emissionen dieser Anlageklasse ausmacht.
Im September investierten Anleger außerdem 1,1 Mrd. Euro in ETFs auf Staatsanleihen, davon 457 Mio. Euro in ETFs auf Euro denominierte und 446 Mrd. Euro in US-Dollar denominierte Anleihen. Im Laufe des dritten Quartals bevorzugten Anleger jedoch eindeutig ETFs auf US-Anleihen (+2,8 Mrd. Euro).
Anleger bevorzugten das kurze und mittlere Laufzeitsegment und zogen hingegen 473 Mio. Euro aus ETFs auf Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als zehn Jahren ab. In diesem Jahr flossen rund 30 % der ETF-Zuflüsse in kurzlaufende Euro denominierte Unternehmensanleihen, verglichen mit ungefähr 16 % im Vorjahr. Diese Präferenz für das kurze Ende der Laufzeitkurve spiegelt die Zinsaussichten sowohl für die USA als auch für Europa wider, da beide Regionen wahrscheinlich die Zinsen senken werden.
Auch auf der Anleiheseite haben Schwellenländer wegen des schwächeren US-Dollars das Anlegerinteresse auf sich gezogen. ETFs auf Schwellenländeranleihen legten im September um 515 Mio. Euro zu. Im dritten Quartal war es eine Milliarde Euro.
Im September kam es zu Abflüssen aus ESG-ETFs auf Investment-Grade-Unternehmensanleihen. Hingegen investierten Anleger 357 Mio. Euro in ETFs auf ESG-Staatsanleihestrategien.
Quelle: ETFWorld.de
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